Geht es Dir auch so: Du stehst im Laden vor dem Regal mit den Brush Pens oder anderen Stiften und kannst Dich nicht entscheiden, welche Du nehmen sollst. Die günstigeren oder doch lieber die teuren? Lohnt sich der Preis, halten die Stifte, was sie versprechen? Welcher ist gut für Handlettering, welcher zum Illustrieren? Welche Stiftmarke hat die schöneren Farben, die besseren Mienen… ach und so weiter.
Ich kenne das nur zu gut. Und gegen all die Fragen hilft nur eins: selber ausprobieren!
Das habe ich gemacht und teile, damit Dir in Zukunft das Entscheiden leichter fällt, meine Eindrücke mit Dir.
Im Test: der TOMBOW ATB Dual Brush Pen und der Sakura KOI Brush Pen.
TOMBOW Dual Brush Pens vs. Sakura KOI Brush Pens
Farben
KOI:
- auf Wasserbasis
- geruchlos
- schöne Standardfarbtöne, untereinander mischbar
- 48 + Blender, sowohl kräftige Farben als auch Pastelltöne, 6 Grautöne (Farbtafel KOI)
TOMBOW:
- auf Wasserbasis
- geruchlos
- große Anzahl an Farbtönen, schöne Nuancen, tolle Farben, untereinander mischbar
- 95 + Blender, sowohl kräftige Farben als auch Pastelltöne, 10 Grautöne (Farbtafel TOMBOW)
Am besten ist es, Du probierst die Farben selber aus und legst Dir eine eigene Farbtabelle an. Denn weder die Kappe der Stifte noch die Farbtabelle der Herstelle treffen den richtigen Farbton optimal. Die Kappen und die Vorlage der TOMBOWS passt ganz gut. Aber vor allem die Sakura KOIs liegen teilweise ziemlich daneben, was beim Auswählen des geeigneten Stiftes ganz schön in die Irre führen kann.
Eine Farbtafel mit Namen und Nummern zum Ausdrucken und selber Ausfüllen findest Du bei beiden Anbietern: hier und hier.
Pinselspitzen / Nibs
Beide Stifte haben flexible Pinselspitzen aus Nylonfasern, wobei die bei TOMBOW länger und dadurch etwas flexibler sind.
KOI: Die Strichstärke beträgt ca. 1 mm – 6 mm.
TOMBOW: Doppelseitig. Die Feinspitze hat eine Strichstärke von 0,8 mm, die Strichstärke der Pinselspitze beträgt laut Hersteller 0,8 mm – 3,3 mm. Das ist aber untertrieben. Du kannst sogar Linien bis zu einer Breite von ca. 6 mm malen.
Tipp: Wenn Du mit den Stiften Schreiben oder Zeichnen möchtest, dann greif lieber zu glattem (auch: gestrichen/satiniert gennant) Papier. Die Stiftspitzen werden es Dir danken, indem sie nicht so schnell ausfransen. Zudem werden die Linien viel klarer, wenn das Papier keine Struktur aufweist.
Farbeigenschaften
Wasserfestigkeit:
Beide Stifte sind aquarellierbar und nicht wasserfest.
Farbverläufe sind sowohl auf Mixed Media Papier als auch auf Aquarellpapier möglich. Allerdings ist es unmöglich, sie völlig anzulösen, wenn sie einmal angetrocknet sind. Dann gelingen eher nur noch Schattierungen.
Die schönsten Farbverläufe und Effekte wie mit Wasserfarben erhält man auf Aquarellpapier:
Die Farben beider Stiftarten sind toll: kräftig und brilliant. TOMBOW punktet jedoch mit einer größeren Anzahl an Farben, die keine Wünsche offen lässt.
Lichtechtheit:
Beide Brush Pens sind nicht lichtecht. Das heißt, sie verlieren beim permanenten Kontakt mit Sonnenlicht ihre Farbe. Das fällt aber wirklich erst dann auf, wenn Du Dein Bild dauerhaft im Sonnenlicht hängen lässt.
Ich habe nur die Lichtechtheit der Sakura KOI Marker getestet (da ich die Tombows noch nicht lange habe). Dazu habe ich im mit zwei Farben Proben auf ein ganz normales Druckerpapier gemalt, zur Hälfte abgedeckt und einige Wochen am Fenster liegen lassen.
Das Ergebnis siehst Du hier:
Es ist eindeutig: die Farben mögen kein direktes Sonnenlicht!
Verwendung
Da beide Stifte ziemlich ähnlich sind, kannst Du sie auch für die gleichen Projekte benutzen. Vor allem seit Handlettering im Trend ist, erfreuen sich diese Marker wachsender Beliebtheit. Doch auch für Illustrationen, Journaling, Urban Sketching und das Zeichnen von Manga bzw. Comics sind sie perfekt geeignet.
Zur Wahl Deines Papieres kann ich Dir diesen Link von Tombow USA ans Herz legen: hier.
Dort findest Du eine Auswahl an Papieren, die geeignet sind, geordnet nach der Technik, die Du nutzen möchtest.
Ich selbst habe beim Illustrieren und Handlettern gute Erfahrung mit dem Aquarellpapier von idee. gemacht.
Sogar auch auf simplen Druckerpapier kannst Du arbeiten, ohne dass die Stifte durchbluten. Das heißt, dass Du diese Stifte auch gewiss auch in Coloring Books oder Skizzenbüchern (in denen von Leuchtturm auf jeden Fall) nutzen kannst, wenn dessen Seiten eine Dicke von mindestens 100g/ m² haben. Jedoch eignen sie sich auf diesen saugenden Papieren nicht zum Aquarellieren!
PREISE
KOI: ca. 2,79 Euro (hier)
TOMBOW: ca. 3,99 Euro (hier)
Mein persönliches Fazit:
Mir macht es mit beiden Stiften Spaß zu malen und zu schreiben. Die TOMBOWS sind allerdings eine Nasenlänge voraus, weil mich die große Auswahl an Farbtönen begeistert. Auch die Tatsache, dass diese Stifte sowohl eine Pinselspitze als auch die eines Fineliners haben, finde ich großartig. So kann man Details zeichnen und kleine unglücklich geratene Stellen ausbessern. Dafür ist der Preis – berechtigterweise – etwas höher. Was sich vor allem dann bemerkbar macht, wenn man sich ein ganzes Set an Brush Pens zulegen möchte.
Ich kann Dir also guten Gewissens sowohl die TOMBOWS als auch die Sakura KOIs empfehlen. Da gibt es kein gut oder schlecht. Du musst wissen, was Dir wichtig ist: Eine Spitze oder zwei? Günstig oder etwas kostspieliger? Dann wirst Du auf jedem Fall mit Deiner Wahl zufrieden sein.
Jetzt zu Dir: Welche Stifte magst Du denn lieber? Hast Du Erfahrungen mit beiden? Oder noch offene Fragen? Dann schreib mir einen Kommentar oder eine E-Mail! Ich freue mich von Dir zu lesen.
PS: Bitte beachte, dass dieser Test nur meine persönliche Meinung wiedergibt! Nicht mehr, nicht weniger.
Meine Material-Link-Liste:
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