Dass du zum Malen mit Aquarellfarben Wasser brauchst, verrät bereits der Name. Aber die eigentliche Frage lautet: Wie viel Wasser wird benötigt? Ich habe oft erlebt, dass es gerade Malanfänger*innen sehr schwerfällt, die richtige Dosierung zu finden. Mal nutzen sie zu viel Wasser, aber in den allermeisten Fällen viel zu wenig.
Aber warum ist das so Verhältnis von Wasser und Farbe so wichtig? Woran erkennst du, ob du zu viel oder zu wenig nutzt? Ich gebe dir einen kleinen Überblick:

Zu wenig Wasser:
- Farbe wirkt sehr kräftig und gleichmäßig
- sie verläuft nicht
- Farben fließen nicht ineinander
- Pinsel hinterlässt Spuren und weiße Stellen

Zu viel Wasser:
- Farben wirken blass oder unrein
- Farben laufen unkontrolliert ineinander
- Farbfelder haben nach dem Trocknen harte, dunkle Ränder
- „Blumenkohlwolken“ entstehen (siehe unten)

Optimale Menge an Wasser:
- klare Farbtöne
- weiche Farbverläufe
- gleichmäßiges Trocknen der Farbe ohne Flecken
Was bitte sind Blumenkohlwolken?
„Blumenkohlwolken“ entstehen, wenn man einer fast trocknen Fläche sehr nasse Farbe hinzufügt. Diese nasse Stelle verdrängt die Pigmente der Farbe darunter und trocknet sichtbar ohne weiche Übergänge. Es entstehen helle, ausgefranste Flecken.

Meine 3 Tipps für dich
1_Misch deine Farben nicht in den Näpfchen mit Wasser an, sondern auf einer extra Palette. So hast du immer eine gleichmäßige Menge Wasser und siehst, ob die Farben flüssig oder zu trocken sind. Und auch, ob du sie zu kräftig oder zu hell angemischt hast.
2_Achte beim Auftragen der Farben darauf, dass keine dicken Pfützen auf dem Papier stehen. Die Farben sollten nass glänzen aber keinen See bilden.
3_Wenn dein Pinsel keinen durchgehenden Pinselstrich hinterlässt, dann solltest du deiner Farbe unbedingt etwas mehr Wasser hinzufügen.

Keine Regel ohne Ausnahmen oder in der Kunst ist alles erlaubt
Surprise! Alles, was ich bisher geschrieben habe, kannst du beachten, musst es aber nicht. Denn diese Ratschläge sind alles nur Hilfestellungen. Diese Tipps sind keine unumstößlichen Gebote! Vielmehr sollen sie dir das Malen erleichtern und helfen, Anfängerfehler zu erkennen und zu vermeiden. Denn zu oft geben Malanfänger*innen frustriert auf, weil die Farben nicht machen, was sie sollten.
Es ist ein großer Spaß mit Aquarellfarben und Wasser zu experimentieren. Gerade bei flächigen Elementen oder Hintergründen entstehen auf diese Weise interessante, abwechslungsreiche Effekte. Da ist es sogar gewünscht, wenn die Farbe unerwartete Spuren hinterlässt.

Hast du Lust darauf, mit deinen Farben tolle Effekte zu erzeugen? Dann lies dazu meinen Blogbeitrag 6 tolle Effekte, um mit Aquarellfarben Flächen zu gestalten oder schau dir mein YouTube Video an:
Hast du noch Fragen zu dem Thema? Dann schreib sie mir gerne in die Kommentare, damit ich sie dir beantworten kann.
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