Mein Material - alles, was ich täglich nutze
Seit ich angefangen habe, mit Aquarellfarben zu malen, sind viele Jahre vergangen. In denen habe ich zahlreiche Farben, Papiere und Hilfsmittel ausprobiert und dabei gelernt, was mir und meiner Kunst nützt und was nicht. Nicht alles, was neu, begehrenswert oder interessant aussieht, bringt einen Vorteil und ist somit entbehrlich. Und auch das Gegenteil trifft zu: Auf manches unscheinbares Material kann ich mich immer verlassen und möchte es nicht mehr missen.
Das Malen mit Aquarellfarben hat auf jeden Fall den Vorteil, dass du weder viel Platz noch viel Material brauchst. Aber auch dieses Hobby ist in der Anschaffung nicht umsonst. Deshalb möchte ich dir ein paar Dinge nennen, mit denen ich gute Erfahrungen gemacht habe. Nicht alles brauchst du gleich von Anfang an. Im Grunde reichen folgende Dinge: Aquarellpapier, Aquarellfarben, Pinsel.
Ganz wichtig: Folgende Materialien sind meine persönlichen Empfehlungen. Meine Einschätzung basiert auf meinen Erfahrungen, aber sie bleibt rein subjektiv.
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Farben
Für mich gibt es keine Farben, welche die Aquarellfarben Schmincke Horadam toppen könnten. Die Auswahl an reinen Farben ist riesig und alle Farbtöne sind hochkonzentriert und lichtecht. Deshalb besitze ich fast ausschließlich diese Sorte.
Aber mein allererster Aquarellkasten war von Royal Talens mit Van Gogh Aquarellfarben. Der hat mir lange treue Dienste geleistet: viele Farbtöne in guter Qualität für einen guten Preis.
Tipp: Gute Aquarellfarben sind teuer. Das lässt sich leider nicht leugnen. Daher mein Tipp: lieber nicht an der Qualität sparen, sondern an der Quantität. Solange Du gute Farben hast, brauchst Du nicht viele. Im Grunde reicht es, wenn Du mit den Grundfarben anfängst und Dir nach und nach neue Farbtöne zulegst.
Mehr zum Thema Aquarellfarben: – Aquarellmalen: Symbole auf deinen Farben und was sie bedeuten
Zum Farben mischen und verdünnen habe ich unterschiedliche Paletten – die schönen aus Keramik ebenso wie solche aus Metall oder Kunststoff. Aus praktischen Gründen empfehle ich eine Palette mit Deckel. Zum einen trocknen die Farben nicht aus, wenn Du eine kurze Malpause machst. Zum anderen bleiben sie staubfrei.
Papiere
Mindestens so wichtig wie die richtigen Farben ist gutes Aquarellpapier! Schlechtes Papier verdirbt das Ergebnis und die Laune.
Mein Lieblingsblock ist Hahnemühle Echt-Bütten Aquarell. Ich mag die matte Oberfläche und wie das Papier Wasser und Farben aufnimmt. Fast alle meiner Landschafts- oder Blumenbilder entstehen darauf.
Hochwertiger und somit teurer ist das Arches cold pressed Aquarellpapier. Die Oberfläche ist leicht rau und das Papier trocknet wunderbar gleichmäßig, sodass auch sehr nasse Farben nicht fleckig auftrocknen.
Für Bilder, die ich zusätzlich mit anderen Materialien malen möchte, wie Farbstifte, Kreiden, etc. nutze ich super gerne das PaintOn Mixed Media Papier von Clairefontaine. Es hat eine glatte Oberfläche und eignet sich hervorragend für das Malen mit Pinsel und Farbe, aber ebenso für Stifte.
Falls Du noch unsicher bist, welches Papier für Dich das richtige ist, helfen Dir vielleicht diese Erläuterungen: Aquarellmalen: Welches ist das richtige Papier für mich?
Pinsel
Beim Thema Pinsel bin ich etwas lockerer in der Auswahl. Was mir wichtig ist, dass die Pinsel kein echtes Tierhaar enthalten. Ich weiß, dass viele Künstler*innen auf Pinsel aus Rotmarder- oder Eichhörnchenhaar schwören. Aber ich möchte das nicht und bleibe bei synthetischen Borsten.
Immer eine gute Wahl sind Pinsel von Da Vinci. und von Winsor & Newton. Mit beiden Marken habe ich gute Erfahrungen gemacht: flexible und elastische Spitzen, gute Farbaufnahme und vielseitige Formen.
Welche Arten von Pinselformen ich nutze und wofür, habe ich in diesem Blogbeitrag erklärt: Aquarellmalen – Welchen Pinsel brauche ich?
Kleben und Abdecken
Um in einem Aquarellbild weiße Bereiche zu erzielen, gibt es folgende Möglichkeiten: mit weißer Farbe malen oder sie von Anfang an unbemalt zu lassen. Ich bevorzuge die zweite Methode. Manchmal ist es jedoch schwierig, gerade wenn es sich um kleine Flächen handelt. Um dies zu erleichtern, gibt es Rubbelkrepp: Du trägst es auf (z. B. mit einem Silikonpinsel), lässt es trocknen und kannst sorglos darüber malen, an diesen Stellen nimmt das Papier keine Farbe an. Hinterher entfernst Du es und hast schöne weiße Bereiche.
Für große Flächen nutze ich das Schmincke Rubbelkrepp, für kleine Stellen den SOLO GOYA Masking Marker.
Wie all das genau funktioniert, erfährst Du hier: Aquarellmalen: Rubbelkrepp & Co.
Falls Du nach dem Beenden eines Biildes noch weiße Highlights setzen möchtest, empfehle ich Dir Schmincke Akademie Acryl Ink Titanweiß. Diese Farbe lässt sich mit Pinsel oder sogar Feder auftragen und hat eine sehr gute deckende Eigenschaft.
Zum Fixieren von losen Blättern oder zum Abkleben, um schöne saubere Ränder zu erhalten, hilft Malerkrepp. Nach vielem Ausprobieren und vor allem Fehlversuchen, bei denen das Tape beim Lösen mein Papier beschädigt hat, nutze ich nur noch leicht zu entfernendes, wie das Hahnemühle Masking Tape oder alzternativ TESA Malerkrepp Sensitiv.
Hier habe ich noch einen Quick Tipp, wie Du fast jedes Malerkrepp papierschonend entfernen kannst: Malerkrepp lösen
Vorzeichnen und Übertragen
Zum Vorzeichnen meiner Bilder nutze ich einen feinen Faber-Castell Druckbleistift. Durch die feine Miene wirken sie nicht so dominant. Für Vorzeichnungen, deren Linien verschwinden sollen (auf Aquarellpapier lieber nicht radieren!), ist der Faber-Castell Aquarellbleistift sehr hilfreich: einmal mit Wasser darüber gemalt, schon sind die Linien verschwunden.
Wenn Du ein Motiv von einer meiner vielen Vorlagen auf Aquarellpapier übertragen möchtest, dann empfehle ich dir Grafitpapier.
Strukturen und Details
Ich liebe den Kontrast zwischen klaren flächigen Bereichen im Bild und solchen mit Details und Texturen.
Für Struktur in der Farbe bzw. einen granulierenden Effekt der Pigmente ist das Schmincke AQUA Granulierspray perfekt.
Mit einem kleinen Malmesser kratze ich sowohl in das Papier, als auch die Farbe wieder etwas ab, um somit unterschiedliche Effekte zu erreichen. Was Du alles mit einem Malmesser anstellen kannst, zeige ich Dir hier: Aquarellmalen: 6 Tricks mit einem Malmesser
Um nachträglich noch farbige Details zu ergänzen nutze ich Faber-Castell Polychromos – Farbstifte, die einen guten Abrieb haben, hoch pigmentiert sind und deren Mienen einfach niemals abbrechen. Das gilt ebenso für Faber-Castell Albrecht Dürer Aquarellstifte. Diese wiederum nutze ich gerne vor dem Malen mit Aquarellfarben bzw. währenddessen. Sie sind wasservermalbar, bleiben habe – vor allem, wenn man sie auf noch feuchtem Untergrund verwendet – auch, je nach Stärke, als Linie erhalten.
