Ein Blick auf meine Künstlermaterialien | Teil 3: Acrylfarben

Künstlermaterial Acrylfarben
Lesezeit: 5 Minuten

Nach Teil 1 (Farbstifte) und Teil 2 (Aquarellfarben) meiner kleinen Reihe „Womit male ich“ (hier und hier), folgt nun der dritte Teil.

Obwohl ich es liebe mit Acrylfarben zu malen, nutze ich sie nicht regelmäßig. Das liegt wohl daran, dass es etwas aufwändiger ist. Nicht das Malen selbst. Eher die Vorbereitung. Da ich am liebsten großformatig male, muss ich mir Platz schaffen, alles abdecken, die Farben raus holen. Im Grunde kein allzu großer Akt, aber manchmal doch eine Hürde. Schade eigentlich. Denn ansonsten sind Acrylfarben ziemlich anspruchslos – schnelltrocknend, geruchsneutral, wasserlöslich – und es macht es so viel Spaß, mit ihnen zu malen.

Hier also nun meine Basics:

Teil 3: Meine Acrylfarben

Material Acrylfarben

1. Acrylfarben

Es gibt jede Menge Anbieter von Acrylfarben und ich vermute, dass ich von so ziemlich jedem ein paar Tuben besitze. (z. B. Schmincke, REEVES, Royal Talens)
Dabei habe ich mich schon manches mal geärgert, denn es sind nicht alle Farben gut. Das wichtigste für mich (das ist nicht jedem wichtig!) ist, dass die Farben gut decken. Aber das ist nicht immer der Fall. Während bei Schmincke und Co. auf jeder Tube vermerkt ist, ob die Farbe deckend ist oder lasierend, fehlt diese Angabe bei manchen Anbietern (vor allem bei den billigen Farben).
Steht nichts darauf, so kann man davon ausgehen, dass sie schlecht bis gar nicht decken. Zum Vorzeichnen oder für die erste Schicht ist das okay. Danach sollte man aber lieber zur besseren Farbe greifen. Ein Rot, welches auch auf dunklem Hintergrund noch rot aussieht, ist einfach schöner!

Acrylfarbe Deckkraft

Noch ein Wort zur Qualität: Wie bei Ölfarben auch, gibt es bei Acrylfarben von den meisten Anbietern (mindestens) zwei verschiedenen Qualitäten: Studienqualität und Künstlerqualität. Der Hauptunterschied liegt im Pigmentanteil. Je billiger die Farben, desto weniger Pigmente sind im Verhältnis zu den anderen Füllstoffen vorhanden. Je höher der Pigmentanteil, desto besser die Deckkraft und intensiver die Farbe.

Worauf man vielleicht noch achten sollte ist, dass manche Acrylfarben matt andere glänzend (Schmincke PRIMAcryl, Reeves) auftrocknen. Was schöner ist, ist wohl Geschmackssache. Nicht so schön empfinde ich es, wenn beides in einem Bild vorkommt. Dann wirkt es, als seien manche Farbe noch nass.

Acrylfarbe Glanz

2. Pinsel

Bei der Wahl meiner Pinsel (z. B. hier) bin ich ziemlich anspruchslos. Wichtig für mich ist es nur, dass sie synthetische Haare haben. Diese gibt es als Flach- und Spitzpinsel. Der Vorteil (neben der Tatsache, dass sie frei von tierischen Borsten sind) ist, dass sie weich malen und keine unschönen Pinselspuren hinterlassen.

3. Malpalette

Zum Anmischen der Farben nutze ich eine Palette (hier) mit tiefen Näpfchen. Aber manchmal auch einfach nur einen aussortierten Teller.
Da sich Acrylfarbe löst, wenn man sie in Wasser einweicht, kann man verkrustete Paletten säubern und wieder und wieder benutzen.
Tipp: Acrylfarbe trocknet schnell ein. Wenn Ihr beim Malen eine Pause macht, deckt unbedingt die Palette gut ab und benetzt eventuell vorher die Farben noch mit etwas Wasser!

4. Acrylmarker

Die Acrylmarker von Kreul (hier) oder von Liquitex (hier) sind eine echte Bereicherung. Man kann mit ihnen wunderbar gleichmäßige Konturen und Details zeichnen.
Es gibt sie in unterschiedlichen Strichstärken und in vielen Farbtönen, wobei die meisten auch noch richtig gut decken.
Tipp: Nach dem Malen die Stiftspitze herausnehmen und auswaschen. Sonst kann es passieren, dass sie bald verklebt sind und nicht mehr malen können.

5. Walze und Spachtel

Ohne mindestens eines dieser zwei Werkzeuge geht bei mir selten etwas. Ich liebe es, die Farbe mit der Walze zu verteilen! Das ergibt schöne willkürliche Effekte und Hintergründe.
Spachteln hingegen eignen sich hervorragend, um Strukturpasten oder die Farben etwas dicker aufzutragen bzw. sie wieder abzukratzen.

Spachtel Strukturpaste

6. Strukturpaste

Manchmal wirkt ein Bild verglichen mit der Wirklichkeit einfach zu glatt, zu leblos. Mit Hilfe von Strukturpaste kann man das Bild interessanter machen und ihm mehr Haptik verleihen. Dann möchte man am liebsten das Bild nicht nur anschauen, sondern es gleich auch noch anfassen und fühlen.
Strukturpaste gibt es bereits eingefärbt (man kann sie aber auch selber mit jeder Acrylfarbe vermischen) und in verschiedenen Variationen: von ganz fein, cremeartig bis hin zu einer groben, sandgleichen Struktur. Aufgetragen wird sie mit einer Spachtel (oder mit den Fingern, wenn Ihr mögt).

Acrylfarben Strukturpaste
Acrylfarben Strukturpaste

7. Malgrund

Als Malgrund eignen sich Leinwände und Blöcke, die extra für Acrylfarben angeboten werden. Aber auch festes Aquarellpapier, Pappe oder Holz geben einen guten Malgrund ab.

Das war mein kurzer Einblick für Euch auf mein Grundsortiment an Acrylfarben. Denn natürlich gibt es in diesem Bereich noch viel mehr zu entdecken (Hilfsmittel zum Verzögern oder Beschleunigen des Trocknungsphase, Glanzgel, Verdicker, etc.)  Aber die Anschaffung all dessen lohnt sich wohl nur, wenn man wirklich regelmäßig damit arbeitet.

Und Ihr? Was sind Eure Lieblingsfarben? Habt Ihr ein Hilfsmittel oder Werkzeug, ohne das Ihr nicht auskommt?
Habt Ihr noch Fragen? Oder Anregungen für mich? Dann freue ich mich, von Euch zu lesen!

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3 Kommentare

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